Grüne Sonnen
Poetik und Politik der Fantasy am Medium Videospiel (De Gruyter, 2020) Die vorliegende Studie versucht, eine neue Perspektive auf das Genre Fantasy zu entwickeln und zugleich zu ergründen, inwieweit es eine spezifische Affinität zwischen der Fantasy und dem Medium Videospiel gibt. In Auseinandersetzung mit gängigen Zuschreibungen an das Genre – es sei politisch reaktionär und ästhetisch stumpfsinnig – wird eine transmediale Poetik der Fantasy entwickelt, die zugleich eine politische Einschätzung des Genres erlaubt. Die Fantasy zielt darauf, so die These, das Gefühl einer "Sehnsucht nach dem ganz Anderen" zu gestalten, worin immer auch eine Herausforderung an die Historizität eines gegebenen Gemeinwesens beschlossen ist. Das Medium Videospiel wiederum erlaubt es, dieses ästhetische Gefühl in besonderer Weise zu erfahren, legt es die Auffaltung seiner fantastischen Welten doch buchstäblich in die Hände der Spielerinnen und Spieler. Was das konkret bedeutet, wird in poetologischen Analysen von künstlerisch herausragenden Spielen wie Dark Souls, Skyrim oder Hellblade greifbar. Darin erschließt die Studie der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Videospiel neue Möglichkeiten, stellt ein genuin ästhetisches Denken mit den audiovisuellen Bildern einzelner Spiele doch ein Desiderat der Game Studies dar. |
Filmische Seitenblicke
Cinepoetische Exkursionen ins Kino von 1968 Hrsg. v. Kappelhoff, Hermann / Lötscher, Christine / Illger, Daniel (De Gruyter, 2018) Ist 1968 gescheitert? Die Frage ist falsch gestellt. Die Ereignisse, die Bedeutung und die Auswirkungen von '68 lassen sich nicht in einem schlüssigen Narrativ fassen. Das Jahr beschreibt einen Kulminationspunkt, an dem höchst heterogene kulturelle, soziale und politische Phänomen in eine Interaktion zueinander treten, ohne ursächlich miteinander verbunden zu sein. Herzstück des Bandes ist ein Essay von Hermann Kappelhoff, der '68 aus der Analyse von Happenings, avantgardistischen Aktionen und Filmen heraus als Synonym für eine Form kultureller Gemeinschaftsbildung beschreibt; es markiert die Geburtsstunde der transnationalen Geschmacksgemeinschaft der westlichen Pop- und Jugendkultur. Dass sich der radikale kulturelle Wandel von '68 nur in seiner Heterogenität fassen lässt und die Logik des Happenings und des Widerspruchs zur poetischen Matrix des Kinos wird, zeigt ein Kaleidoskop aus Analysen von Filmen, die 1968 gezeigt wurden. |
Skargat - der Stern der Mitternacht
(Klett-Cotta / Hobbit Presse, 2017) Das Böse ist in der Welt angekommen. Niemand ist vor ihm sicher – weder Ritter noch Geweihte, weder Gaukler noch Könige. Während sich das Kaiserreich langsam in eine Hölle verwandelt, wird das Städtchen Dreieichen zum Schauplatz der Entscheidungsschlacht. Rudrick von Nordwiesen, der Anführer von Skargats Jägern, ist tot. Und doch hat der Kampf gegen das Böse gerade erst begonnen. Der Adelige Justinus versucht verzweifelt, die grausame Hexenjagd zu beenden, die das Städtchen Dreieichen in Schrecken versetzt hat. Im fernen Donost muss Mykar eine Entscheidung treffen, die sein Leben verändern wird. Was ist ihm wichtiger: seine Rache oder seine Liebe? Währenddessen sammeln sich die letzten aufrechten Krieger in dem Geheimbund »Stern der Mitternacht«. So auch Mykars Freund Cay. Ganz allein muss er den Nekromanten entgegentreten, die die Herrschaft des Bösen vorbereiten ... Pressestimmen: »Die „Skargat“-Saga des deutschen Autors Daniel Illger ist zurzeit meine liebste Fantasy-Reihe. Weil das Böse, das hier die Welt bedroht, wirklich besonders perfide ist. Und weil Illger zu seiner Bekämpfung ein wildes Häuflein aus Hexen, Kratzbürsten, Haudegen und Verdammten ins Rennen schickt, die schroff sind bis an die Schmerzgrenze und doch jede Menge Liebe in sich haben. Die eigentliche Stärke dieser schrägen Truppe ist aber der Galgenhumor – nicht unbedingt die beste Waffe gegen alle dunklen Mächte, aber ein Mordsspaß für uns Leser.« Angela Wittmann, Brigitte »Daniel Illger präsentiert sich als sprachgewaltiger Autor, der es schafft, der Fantasy-Literatur noch einige neue Facetten abzugewinnen« Karl E. Aulbach, Phantastik-News.de, 04.03.2019 »Daniel Illger steht bei der Hobbit Presse zurecht neben den Werken von Tolkien, Tad Williams und Patrick Rothfuss.« Nautilus »Einerseits ist man erleichtert, dass die Skargat-Trilogie einen so würdigen Abschluss erhalten hat. Andererseits ist man aber auch zutiefst betrübt, die Charaktere, welche man mehr als 1.500 Seiten lang durch alle Höhen und Tiefen begleiten durfte, verlassen zu müssen. Diese abenteuerliche Reise bleibt noch lange im Gedächtnis der Leserinnen und Leser.« Daniel Bauerfeld, Nautilus, 12.03.2018 »Ebenso mitreissend wie berührend, komisch wie unheimlich führt Daniel Illger im dritten Band seiner Skargat-Reihe die Geschichte um den Aussenseiter Mykar zu Ende und begeistert dabei einmal mehr mit faszinierend vielschichtigen Figuren und einer dunkel funkelnden Poesie.« Phantastik-Bestenliste, Oktober 2017 »Der Berliner Autor verzichtet konsequent auf alle ›üblichen Verdächtigen‹ wie Zwerge, Elfen, Magier usw., die heute viele Romane bevölkern. Stattdessen holt er ein ehrwürdiges Genre samt seinem traditionellen Personal ans Licht: die Gespenstergeschichte. Und webt daraus eine epische Story, die jetzt mit ›Skargat – Das Gesetz der Schatten‹ eine atemberaubende Fortsetzung bekommen hat.« Tanja Karmann, Tolkien Times, Oktober 2017 »Am Ende steht eine Trilogie um verirrte Seelen, ein skeptischer Blick aufs Heldentum - und der Prolog zu etwas ganz Anderem. Die Skargat-Trilogie öffnet die Tür in eine Welt, die der Autor hoffentlich noch weiter erforschen wird.« Jakob Schmidt, Otherland, September 2017 »Illger hat Figuren geschaffen, denen sich der Leser einfach nicht entziehen kann. Man fiebert mit, schüttelt den Kopf, lacht laut auf oder fürchtet sich vor dem namenlosen Bösen – kurz: es handelt sich um großartige Unterhaltung mit nichtalltäglichen Protagonisten und Schauplätzen.« Heide Föllner, Büchertreff, 13.08.2017 |
Skargat – Das Gesetz der Schatten
(Klett-Cotta / Hobbit Presse, 2016) Trunksüchtige Adelssöhne, betörend lasterhafte Frauen und eine wilde Gespensterhorde. Die Nacht der Toten naht und niemand weiß, welche Schrecken die Gespensterhorde des Schwarzen Jägers bringen wird. Mykar und seine Freunde bereiten sich auf den scheinbar aussichtslosen Kampf vor. Doch in Ahekris, der fernen Hauptstadt des Kaiserreichs, regt sich ein anderer, noch weit mächtigerer Feind. Nach dem Tod seines besten Freundes kennt Mykar nur noch ein Ziel. Rache an Rudrick von Nordwiesen. Allein begibt er sich auf eine gefährliche Reise, um herauszufinden, wie er seinen übermächtigen Feind bezwingen kann. Unterdessen finden seine übrigen Freunde Justinius, Scara und Vanice neue Verbündete in einem trotteligen Totengräber und einem Paladin, der an der göttlichen Gerechtigkeit verzweifelt. Gemeinsam versuchen sie, die Gespensterhorde des Schwarzen Jägers aufzuhalten. Doch die Zeit wird knapp – denn ein namenloses Böses drängt machtvoll in die Welt. Es wird nichts und niemanden verschonen: weder die Welt der Menschen noch jene der Spukwesen und Nachtgestalten. Pressestimmen: »Mitreißender Band eines jetzt schon einzigartigen Epos.« Arnulf Woock, Games Orbit, Oktober/November 2016 »Außergewöhnlich, spannend, vom Stil her wunderbar zu lesen und macht einfach Spaß« Maria Jahn, literatopia.de, 29.10.2016 »Ein neues Epos und eine neue Stimme am Fantasy-Himmel … voll intelligentem Witz, der sich vom Rest unterscheidet.« Angelika Wittmann, Brigitte „Der Autor kennt sich nicht nur mit Monstern und Gespenstern, Ruinen und dunklen Wäldern aus: Er versteht sich auch trefflich auf die Seele der Sterblichen und ihre Abgründe.“ Angelika Herzog, Andromeda Nachrichten, Oktober 2016 „Großartige Dark Fantasy, für alle, denen es nicht zu unheimlich sein kann. Lebende, Tote und Untote und irgendwas dazwischen geben sich hier die Klinke in die Hand, Hexen, Geister und Ghule lauern überall und sorgen für eine schöne Portion Grusel. Mit Daniel Illger hat die Gemeinschaft deutscher Phantastik-Autoren würdigen Nachwuchs gefunden.“ Simone Dalbert, papiergeflüster.de, 18.9.2016 „Grundsätzlich hat das Buch alle Stärken, die auch schon den ersten Band ausgezeichnet haben. Die Story ist intelligent, die Protagonisten sind mehr als ungewöhnlich und es gibt keine Schwarz-Weiß-Malerei.“ Bibliothek von Imre, 8.9.2016 „Die Handlung von Das Gesetz der Schatten ist - mehr noch als die des ersten Bandes - vom Grausamen und Grausigen druchdrungen, aber die Figuren sind keine abgeklärten, knallharten Dreckskerle, sondern ziemlich richtige Menschen.“ Jakob Schmidt, otherland-berlin.de, 17.8.2016 |
Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts
(Klett-Cotta / Hobbit Presse, 2015) »Du kennst den Preis?«, fragte der Schwarze Jäger. »Ja«, flüsterte der Mann. »Das Leben!« Schatten über Ahekrien. Die Gespensterhorde des Schwarzen Jägers reitet durch die Nacht. Das Böse erwacht, und in dem skrupellosen Rudrick hat es einen Handlanger gefunden. Es bedroht nicht nur das Dorf, in dem die Freunde Mykar und Cay aufwachsen, sondern das ganze Land. In einem abgelegenen Dorf lebt der Außenseiter Mykar. Vom eigenen Vater und allen Bewohnern verachtet, hat er nur einen Freund: Cay, den Sohn des Dorfpriesters. Als eine Reihe grauenvoller Verbrechen geschieht, machen die verzweifelten Bauern Mykar zum Sündenbock. Sie knüppeln ihn nieder und verscharren ihn im Wald – alle halten ihn für tot. Als Jahre später Cay des Mordes an einem Adligen beschuldigt wird, ist für Mykar die Zeit gekommen zurückzukehren. Verbündete findet er in dem versoffenen Adligen Justinius, dessen verrückter Magd Scara und einer geheimnisvollen Schönen. Keiner von ihnen ahnt, dass viel mehr auf dem Spiel steht als Cays Leben. Skargat – der Pfad des schwarzen Lichts wurde in der Kategorie „Bestes Debüt“ mit dem SERAPH 2016 ausgezeichnet. Pressestimmen: "Alles in allem ist Skargat: Der Pfad des schwarzen Lichts ein wirklich gelungener, gut geschriebener Einstieg in eine innovative Romanreihe, die irgendwo zwischen Geistergeschichte und Dark Fantasy balanciert." Schwarzes Bayern, Mai 2016 "Ein bemerkenswertes Debüt und ein Autor, den man sich vormerken sollte." Karl E. Aulbach, Phantastik-News.de, März 2016 »Daniel Illger hat ein High-Fantasy-Epos erschaffen, das dem Hause Klett-Cotta mal wieder alle Ehre macht.« Susanne Kasper, Literaturschock.de, 3.1.2016 »Hochklassige Fantasy, spannend bis zur letzten Seite und sprachlich auf hohem Niveau, macht Illgers Debütwerk zu einem grandiosen Leseabenteuer.« Games Orbit, September 2015 »Der Pfad des schwarzen Lichts ist von funkelnder, morbider Schönheit.« Marcus Stiglegger, Im Abseits, September 2015 »Ein starker Roman, der sich die Zeit nimmt, die grandiose Geschichte auszubreiten. Ein faszinierendes Buch.« Daniel Bauerfeld, Nautilus Abenteuer & Phantastik, September 2015 »Genial erzählt und brillant geschrieben.« Stefanie Platthaus, Medienhaus Lensing, 21.9.2015 »Ein absolutes Lese-Muß, ja gar ein Lese-Zwang für alle Fantasyliebhaber, die Lust auf Anspruch, Innovation und absolutes Fantasy-Neuland haben!« Daniela Schomakers, lovelybooks.de, Juli 2015 »Ein absolutes literarisches Highlight.« Maren Bonacker, Börsenblatt Spezial Belletristik, 11.6.2015 »Skargat bietet tolle Charaktere, ist sprachlich brillant und mischt die Elemente des Genres... Man darf gespannt auf Weiteres aus der Feder Illgers hoffen.« Passauer Neue Presse, 22.4.2015 »Originell - unvorhersehbar - absolut empfehlenswert.« Angelika Herzog, Baden-Württemberg Aktuell, März 2015 »Mykars Kosmos wird von Figuren bevölkert, die leben, nicht nur funktionieren, die geboren, nicht konstruiert wurden. Entsprechend vergeht buchstäblich keine Seite ohne überraschende Wendung, hinter jedem Umschlagen wartet eine neue, ungeahnte Entwicklung.« Virus, März 2015 »Der junge deutsche Autor liefert hier ein unglaubliches Debüt... Unter deutschsprachigen Fantasy-Autoren gibt es niemanden, der sich hiermit messen könnte.« Alfred Ohswald, buchkritik.at, 22.3.2015 »Ein großartiges Debüt und Beginn einer neuen Reihe, deren Fortsetzung hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen wird.« Simone Dalbert, papiergeflüster.de, 25.2.2015 »Ich habe ja schon viel Fantasy gelesen und auch viele sehr düstere Romane. Was Daniel Illger hier erschaffen hat, ist aber etwas ganz Besonderes.« Heide Föllner, Büchertreff, 25.2.2015 »Ein Buch mit lebenden, atmenden Figuren, die nicht nur Unheimliches und Erstaunliches erleben, sondern selbst ein bisschen unheimlich und erstaunlich sind und die, so beschädigt sie sein mögen, leidenschaftlich nach einer, irgendeiner Art von Gerechtigkeit streben. Ein tolles Debüt, dem hoffentlich noch viele Romane folgen werden!« Jakob Schmidt, Otherland Berlin, Februar 2015 |
Heim-Suchungen
Stadt und Geschichtlichkeit im italienischen Nachkriegskino (Vorwerk 8, 2009) Der Zweite Weltkrieg hinterließ neben einem Europa in Trümmern auch ein Vakuum an der Stelle jener Ideologien, in deren Zeichen sich die Massengesellschaften bis dahin formiert hatten. Vor diesem Hintergrund wirft die vorliegende Studie die Frage auf, wie sich das westeuropäische Kino der Nachkriegszeit als ein demokratisches Kino neu zu begründen versuchte. Die Perspektive ist dabei eine zweifache: zum einen liegt der Fokus auf dem italienischen Kino, das mit den Filmen des Neorealismus eine Leitidee für das westeuropäische Nachkriegskino insgesamt stiftete, zum anderen auf der kinematografischen Konstruktion der Großstadt, die als der paradigmatische Ort der Massengesellschaft gelten kann. Pressestimmen: »Illgers Buch ist eine inspirierende Anleitung zum filmischen Denken, auch weil sich der Autor souverän auf die anderen Künste zu beziehen weiß.« Geesa Marie Tuch, MEDIENwissenschaft, 1/2011 »Ein Buch, dessen Lektüre allein schon wegen seiner nicht nur filmanalytisch präzisen, sondern auch bildreichen Sprache lohnt.« Benjamin Moldenhauer, ray 12/10-01/11, 1/2011 »So ist dies insgesamt ein sehr anregendes Buch, reich an verschiedensten Facetten, das sofort Lust macht, sich wieder einige der behandelten Filme anzuschauen, um Illgers Thesen zu überprüfen.« Rüdiger Suchsland, FAZ, 14.01.2010 |
Film-Konzepte, Heft 9: Pedro Almodóvar
Hrsg. v. Kappelhoff, Hermann / Illger, Daniel (Editon Text + Kritik, 2008) Pedro Almodóvar gilt als einer der bedeutendsten Regisseure der Gegenwart. Längst hat er sich vom »enfant terrible« des spanischen Untergrunds zum international gefeierten Vertreter des Arthouse-Kinos gewandelt. Es gibt kaum eine Kino-Nation, in der seine Filme nicht anliefen, kaum einen wichtigen Filmpreis, den er noch nicht gewonnen hätte — bis hin zum Oscar für »Alles über meine Mutter« (1999). Trotz seines Renommees ist Almodóvar nach wie vor umstritten. Von den einen wurden Filme wie »Fessle mich!« (1990) im Namen einer radikalen Gender-Politik gepriesen als Befreiungsschläge wider die herrschende Moral, von anderen gescholten ob ihrer ostentativ ausgestellten Künstlichkeit und Selbstreferenzialität. Almodóvars Filme scheinen einerseits Erwartungen zu erfüllen, die man an eine schrill-bunte postmoderne Ästhetik stellt, verfügen aber andererseits, wie die Beispiele »Kika« (1993) und »Schlechte Erziehung« (2004) zeigen, über eine dunkle, abgründige Seite. Die Konfrontation mit sexueller Abhängigkeit und Missbrauch ist in manchen seiner Filme nicht zu übersehen. Die Beiträge dieses Heftes beziehen sich auf diese Komplexe, zumal auf die politische Dimension des Werkes von Pedro Almodóvar. |